13 März 2005

culture jamming mit theater - methoden

theater spielt schon immer mit den symbolen, vor allem, um gemeinsam und öffentlich zu klären, welche regeln sich die gesellschaft zu den dargestellten themen und den problematiken und tabus dahinter gibt. 

tabu: verboten und heilig: 

und immer auch hinterfragt, sonst wird das tabu zum popanz, wie bei uns der besitz. 

 besitz ist heiliger als leben: sagen unsere richter mit ihren urteilen, die sehr oft kleine klauer strenger bestrafen als strassenmörder, die ihre verkehrsopfer im namen der geschwindigkeit erlegten. 

solche aussagen muss sich ein ernst zu nehmender mensch sicherheitshalber verkneifen, das schädigt das renommee, aber der hofnarr, das kabarett, manchmal sogar das offizielle theater können sich die freiheit nehmen, die heiligen kriterien zu hinterfragen. 

ein problem im umgang damit ist dabei der zu grosse ernst, mit dem das theater bei uns meist verknüpft wird: der ernst der spielenden, das einnehmen und ausleben einer anderen rolle, die erprobung von emotionen und reaktionen. 

 ironie ist etwas anderes, und gut gemeint meist das gegenteil von gut. erst musst du theater in seiner auswirkung denken können, um dann unsichtbares theater entwerfen und spielen zu können. 

theater können: spielen und wieder aussteigen, rollen und regie gleichzeitig denken können, um die realität in deinem kopf spielen zu lassen. wenn du dann noch deinen kopf und seine geschichten mit den geschichten und köpfen der menschen um dich herum abstimmen - einstimmen - klingen lassen kannst, bist du am weg: 

unsichtbares theater nimmt alltags-szenen und lässt sie laufen, bis die anderen - unvorbereiteten teilnehmenden die szenen verändern. lass sie handeln: das ist die machtvollste inszenierung. bedingung: du musst an sie glauben, ihnen trauen. im endeffekt: sie lieben lernen. zu jamming: http://freischwimmer.net/jamming.htm

  Orfeo: Entwurf für eine politische Verführung 

Den Weg vom persönlichen Angerührt-Sein ... ... zur ansprechenden politischen Aktion 

Seltsam diskret verhalten sich viele meiner Freundinnen und Freunde, wenn es um Themen und Aktionen von attac geht: klingt zu aggressiv ... und was es an diversen - natürlich ernst zu nehmenden - Begründungen gibt, sich von schwierigen politischen Auseinandersetzungen fern zu halten. "attacies" nehmen das offenbar nur am Rande wahr: Je grösser die Mission, desto kleiner der Kreis 

... was nicht sehr demokratisch, aber sehr sehr avantgardistisch kommt. Und da ich beide Seiten kenne, beunruhigt es mich etwas, die Vergeudung der Energien zu erleben, die heroische Seite der Kompetenz, aber auch die kleine Verzweiflung dazwischen, wenn doch mehr Arbeit mit weniger Echo belohnt wird. Da - zwischen eine Theatergruppe anzusiedeln, die beide Seiten aushält und respektiert, die aus der Spannung der Menschen eine Spannung der Aufführung machen kann, eine neue Form von Aufführung entwirft - das reizt mich. 

Start: Ein offener Workshop zu Theater-Methoden 

Salat: Mix aus rohen Fakten und korrespondierenden Zutaten 

 Suppe: Kräftig durchgezogene Realitäten und Erfahrungen 

 First: Vegan ernährtes Lamm an Rosmarin-Büscheln: Opfer-Haltungen 

Secundo: Raubfisch als Lern- und Arbeitsform 

Dessert: Flammende Herzen umrahmt von kühlen Gedanken. 

Dazu kühles Wasser, ein voller Wein, nach Bedarf Kaffee, Zigarren die Eigenarten der Einzelnen unterstreichend und Respekt fördernd. 

Im Klartext: Menüs entwickeln, die den eigenen Genuss zur Einladung werden lassen ...

1 Kommentar:

Fritz Letsch hat gesagt…

zu jamming:
http://freischwimmer.net/jamming.htm