03 Mai 2019

Von der ökologischen Depression zum internationalen Handeln

Immer mehr Menschen in unserem Land verfallen in einen Zustand, den ich als ökologische Depression bezeichne:

Schon in den Ost-West-Beziehungen zu den letzten Zeiten der DDR war uns aufgefallen, dass die politischen Stimmungs(k)lagen verschieden waren:

Die Ost-BürgerInnen hatten damals eher unter den Resten einer autoritären Depression zu leiden, die wir im Westen schon Jahrzehnte früher abzuschütteln versuchten:

Die Sechziger Jahre waren anfangs noch geprägt vom Postfaschismus ...
denn 1950 hatte man ganz schnell, mit Zustimmung der Kirchen, die Entnazifizierung im Bundestag aufgehoben und die alten HERRschaften wieder in Amt und Würden gesetzt: Anwälte, Mediziner und Professoren waren wie
Richter als Würdenträger so unschuldig wie Bischöfe, die Hand zum Hitlergruß erhoben, nur die Vorteile des Konkordates als Schweigegeld zur Judenverfolgung nahmen.

Der autoritären Depression entfliehen

Wir hatten den Vietnamkrieg und die Friedensbewegungen dazu als Möglichkeit, vom Besatzer zu lernen: Die Aufstände in Amerika wurden zwar nur wenig direkt berichtet, aber sie kamen vor allem in den Kunstformen zu uns: 

Das Musical Hair hatte noch weit brisantere Inhalte als die Nackten auf der Bühne, die einer Demonstration und einer neuen Aktionsform entstammten:


Die Polizei hatte in den Presseberichten den Studierenden ihre Gewalttätigkeit vorgeworfen, aber geht von Nackten Gewalt aus?

Neue Filme brachten die neuen Lebensweisen der Freaks und Hippies, der Love-in und Teach in, Bücher und Lieder die Beat-Generation von Jack Kerouac bis Ginsberg, Bob Dylan und Patty Smith, seltener die Weathermen und den US-SDS, das Vorbild für den Liberalen Studentenbund LSD und den SDS in der BRD.

Die Pubertät bekam auch in der Provinz den Rückenwind der Erneuerung: Lange Haare, Jeans, neue Kleidung, und ganz langsam folgten die ersten Radio-Sender.

Sogar die Kirchen zogen in den Erneuerungen mit: Papst Johannes XXIII hatte das Konzil und die Öffnung für die Welt verkündet, das "heilige Latein" konnte plötzlich verständliches Deutsch werden und in den Synoden mit Jugend, Familien und allerlei Beiräten zu neuem Lebensstil erwachen.

Doch alte Päpste und Kardinäle wie Döpfner und König sterben, Ratzinger dreht das Rad zurück und Mehltau legt sich über die Lande, bis die Mißbrauchs-Skandale den Laden leeren ...
 
Wird nach Kommentaren fortgesetzt ...

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