23 April 2020

Erinnern an Thomas Kylau


kylau 
Er spielte die Rolle des Eberhard Zielke in "Heimat" und  "Die Zweite Heimat"

Aus einer Email vom 15.05.19

Es war sehr schön dabei zu sein. Man spürte das wird was besonderes.
... 
Ich war von den Kollegen nur angetan. Sah ihrem Spiel sehr gerne zu. Wäre gerne auch in der 3. Heimat gewesen aber zu diesem Zeitpunkt muss ich im Drehbuch ja schon nicht mehr gelebt haben.
Auf gleichem Fuss werde ich jetzt erwischt. Ärzte geben mir nur noch kurze Lebenszeit. Kein Problem für mich. Das betrifft uns ja alle. Sauer wäre ich nur könnte man sich freikaufen. Oder müsste als Käfer weitermachen. Zwecks Seelenwanderung.
heimat-fanpage.de/gruesse-an-die-fans/-thomas-kylau


Thomas Kylau 

 

21.10.07 um 17 Uhr, „Teddy-Bar“ Hans-Sachs-Str.  „Das Leben gut um die Ecke bringen“
Erzähl-Café zum 5. Geburtstag von „Gay & Gray“ mit Thomas Kylau, Beruf: Schauspieler, Jahrgang 1932

(kann auch abgesagt worden sein?)

So 28. Okt 2007 Thomas Kylau : (damaliger Textentwurf)

Am Theater sind doch viele schwul ... dort traf der junge Thomas auch die meisten seiner Verehrer, und wegen einer von der Polizei erforschten Geschichte musste er in den 40er-Jahren mit etwa 25 für's Schwul-Sein ins Gefängnis.

Er wurde Schauspieler, sang schweinische Lieder zur Klavierbegleitung (in anderen Städten bekannter als in München), brachte einen wunderbaren Solo-Abend zu Quentin Crisp (Crisperanto) auf die Bühne, die sein Leben wurde. Zuletzt war er in mehreren Rollen im Volkstheater zu sehen,

Moderation: Am besten mal wer anderer ... als ich, hab momentan nur noch grobe Erinnerungen (2 Termine, im späteren Büro in der Müllerstrasse) 2, Termin gefilmt?
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Da fehlt ein Komma, (oder ein Bindestrich) auch wenn es vor einem "und" stehen soll: Das machte ihn unsterblich!

  sein letztes Ensemble:

Es folgen sicher noch ein paar Nachrufe von den Theatern und Sendern, an denen er gespielt hatte,
für mich war sein für mich genialstes Programm "CRISPERANTO", das er der Erinnerung an sein Vorbild Quentin Crisp gewidmet hatte,
im Theater in der Hans-Sachs-Straße ...
Eine frühe Geschichte von ihm haben wir im Film:





Die Frauen meiner Träume auf https://youtu.be/axZ-hUfPpjA

Beitrag Fritz Letsch zum 10-jährigen des Forum - erster schneller Wurf -

Ein Dutzend Männer und Frauen sitzt im kleinen Büro im Kreis, Thomas Kylau ist der erste, der zu einem Erzählcafe angefragt wurde und auch gleich zusagte. Er wirkt nach 4 Jahrzehnten immer noch so jugendlich wie bei seiner ersten Verhaftung wegen $ 175.

Er hatte sich auch etwas vorbereitet, und so wurde seine Jugendzeit in Lübeck, zwischen Krieg und Theater, zwischen Kaufhaus-Lehre und Knast zu einem nachmittag-füllenden Abenteuer, das noch nicht mal annähernd seinen Lebenslauf abrundete, so dass wir einen weiteren Abend dazu vereinbaren mussten.

Viele Lebensgeschichten folgten, am Eindrücklichsten sind mir in der großen Reihe noch Professor Peter Schauwecker und Stadtwerke-Atomkraft-Mitarbeiter Michael Kramheller, zwei recht gegensätzliche Lebensgeschichten: Der eine war immer mehr Münchner geworden, der andere ist es - sogar langzeitig in San Francisco - immer geblieben.

Erich Haas, der langjährige Empfangschef des Bayrischen Hof, wird nun dieses Jahr 90 und seine Biografie ist als Lebensgeschichte im Forum in Vorbereitung. Es ist eine sehr dankbare Aufgabe, jemand in seine Erinnerungen zu begleiten, um sie dann einem Publikum vorzustellen.

Zwischen nächtlichem Treiben im Englischen Garten und dem taghellen im Tröpferl- und Wannenbad, durch etliche polizeiliche Untersuchungen (nicht nur um "unseren" ehemaligen Bankräuber Todorov, Kommisar Bienlein von der Sitte, die Vielzahl der Lesben- und  Schwulenkneipen Münchens und ihr Wandel, wir sind durch viele Abenteuer des Lebens gegangen, und nicht alle davon waren - nach Meinung der Befragten - publikumstauglich.

Sepp Stückl, der Gründer der Schwuhplattler füllte eine große Veranstaltung im Foyer, in der auch die Reaktion der traditionellen Trachtenvereine zur Sprache kam, der Wirt der Mühle im Bayrischen Wald berichtete mehr vom Leben eines Unternehmers am Land, Cosy vom Künstlerinnenleben in der Stadt, einschliesslich polizeilich beschlagnahmten Gemälden aus einer der Kneipen, die sie immer wieder mal führte, bis hin zur zeitweilig berühmtesten Discothek am Elisabethplatz.

Münchner BuchhändlerInnen ließen wir gemeinsam von ihrer Mission berichten, Diven erzählten aus ihren jungen Jahren (ein letztes Boa-Winken von hier an Hans-Georg Schmidt!), Kneipen berichteten vor Ort: Viele KollegInnen haben inzwischen Moderationen übernommen, und wir haben zwar so manches mitgeschnitten, aber für die weitere Aufbereitung der vielen Erfahrungen, auch interner Archivgespräche, brauchen wir noch dringend Mitwirkende!
Für mein Gefühl ist es erst ein Jahr, dass er noch im Sub ausführlich von seinen Aufführungen und Dreh's erzählte,
aber auch von den diversen körperlichen Problematiken, und er fehlt mir schon sehr ...
 

 


 




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